Demokratie-Experiment beendet?
Das wars dann also mit dem Demokratie-Experiment in Künzelsau
… meinen bzw. hoffen zumindest gewisse „Volksvertreter“, die Ruhe als die erste
Bürgerpflicht betrachten. Und sie meinen wahrscheinlich, daß sie jetzt erstmal
durchschnaufen können und sich die Wogen schon glätten werden und dann alles wieder seinen
gewohnten Gang geht.
Aber nein, lieber Herr Landrat, und nein, liebe Damen und Herren
Kreisräte, das Demokratie-Experiment ist noch lange nicht vorbei. Sie sollten vielleicht
auch mal mit Demokratie experimentieren, das macht nämlich Spaß! Es macht Spaß,
seine Meinung zu vertreten – und es macht Spaß, sich für seine Überzeugung und
für andere Menschen einzusetzen – probieren Sie es einfach mal aus! Der Kopf ist schließlich rund, damit das Denken die Richtung
ändern kann.
Ihr Experiment mit dem Leben der Menschen fängt allerdings gerade an ...
Sie, lieber Herr Landrat und liebe Kreisräte, waren wohl
geblendet vom ganz großen Geld - mehr als 50 Millionen, das hat man ja nicht alle Tage in der Hand. Aber Sie sind einfach nur auf die
manipulatorischen Methoden des (angeblich) grünen Ministers Lucha
hereingefallen, Sie sind sehenden Auges in die Falle getappt, Sie haben nur noch das Geld
gesehen … und vergessen, daß die Hälfte der Baukosten und dazu alle Kosten, die
über den Plan hinausgehen – und das sind erfahrungsgemäß viele Millionen – erst
noch vom Hohenlohekreis (und damit auch von den Menschen rund um Künzelsau)
erwirtschaftet werden müssen.
Und vor allem haben Sie über all das viele Geld die Menschen
und ihre elementaren Bedürfnisse vergessen – und das, obwohl Sie die politischen
Vertreter der Menschen (darüber lohnt es sich, einmal nachzudenken!) sind und
nicht die Vertreter des großen Geldes (oder werden Abgeordnete etwa vom Geld
gewählt?).
Aber, liebe Kreisräte, bis
die Folgen Ihrer Entscheidungen zu tragen sind, wird der Dr.Neth schon lange die
nächsten Schritte auf der Karriereleiter (ob nach oben oder nach unten? Das
zeigt die Zeit.) gemacht haben und nicht mehr greifbar sein – und alles bleibt
an Ihnen hängen. Warten Sie es ab.
Daß die Menschen deutliche Worte finden gegen eine solches menschenverachtendes
Verhalten („Politik“ möchte ich dazu gar nicht sagen), das ist doch klar. Da
müssen Sie sich nicht wundern – aber die wirklich unsäglichen Aussagen einiger
Kreisräte über Bürger, die in gesitteter Art und Weise ihre demokratischen
Rechte wahrnehmen, die sind in tiefstem Maße beschämend und undemokratisch und
zeugen von einer politischen Gesinnung, die die letzten 50 Jahren verschlafen
zu haben scheint (und der Dr.Neth ist noch nicht einmal 50 – da muß man sich doch fragen, wo dieser Mann Gemeinschaftskundeunterricht hatte.)!
Nichtkommunikation,
ja sogar offene Kommunikationsverweigerung … das paßt nicht mehr zu einer
offenen Gesellschaft. Diese Art von Politikausübung ist es, die die Leute entweder vom
Wählen abhält oder sie veranlaßt, extreme Parteien zu wählen: Das sollten Sie,
liebe Kreisräte, sich mal hinter die Ohren schreiben – und solchen „Volksvertretern“ gehört ein Denk(wahl)zettel
erteilt.
Ach, mögen Sie, liebe Kreisräte, einwerfen, in „gesitteter
Art und Weise“? Ja, sicher: gesittet! Aber sowas von gesittet! Es flogen nämlich weder Gegenstände noch Lebensmittel. Nichtmal üble Schimpfwörter! Wir waren schließlich in Künzelsau, nicht
in Brokdorf und nicht an der Startbahn West. Sie können gerne die regelmäßig
anwesenden Polizeibeamten fragen. Und es wären auch keine faulen Eier und
vergammelten Tomaten geflogen, wenn Sie, lieber Herr Dr.Neth und Sie, liebe
Kreisräte, sich die Mühe gemacht hätten, sich mal ein Bild aus erster Hand zu
machen und die Ernsthaftigkeit der Demonstranten mit eigenen Augen anzuschauen.
Stattdessen lesen Sie geruhsam am nächsten Morgen in der Zeitung oder lassen sich von irgendwelchen
Informanten erzählen, was angeblich geschehen ist. „Angeblich“, denn Ihre Informationsquellen
scheinen Ihnen manchmal Dinge berichtet zu haben, die sonst niemand gehört oder
gesehen hat …
Und die Zeitung … nun
gut, die Heilbronner Stimme hat sich nach allen Regeln der Kunst blamiert – es wäre
so einfach gewesen, ein wenig zu recherchieren (sowas lernt man doch noch als Journalist?)
und Fakten in die Diskussion einzubringen. Wie sagte es früher immer ganz laut der
Focus-Gründer Helmut Markwort?
„Fakten, Fakten, Fakten und immer an die Leser denken.“
Aber was macht die STIMME? Meinung. Der Eindruck kam auf, daß
insbesondere ein Kommentator ein wahrer Auftragsschreiber sein könnte, der
nicht an die Leser sondern an was auch immer denkt. Liebe STIMME – das war
peinlich! Einen Journalistenpreis wird man für diese „Berichterstattung“ nicht
bekommen - jeder Schülerzeitungsredakteur, der den journalistischen Ehrenkodex
noch frisch im Ohr hat, hätte das besser gemacht.
Die Reaktion der heute auf
der 33. Demonstration anwesenden STIMME-Mitarbeiterin Barbara Griesinger auf
die geäußerten Vorwürfe an die STIMME war bezeichnend: einfach nur alles weglächeln.
Selbst Merkel hätte das nicht besser weglächeln können.
Zum größten Bedauern konnte ich kein Abonnement kündigen ...
Die „Profi“-Politiker sind auch so eine eigene Geschichte.
Fangen wir mit dem (sogenannten) GRÜNEN Lucha an, der die Verteilung der Bundesgelder
auf eine Art und Weise pervertiert hat, daß mir die Worte fehlen (nein, sie
fehlen mir genaugenommen nicht, mir fallen da schon welche ein, aber dazu müßte
ich erst einen Rechtsanwalt fragen). Sonstige GRÜNE haben sich meines Wissens überhaupt
nicht blicken oder gar hören lassen,
nachdem sie bei der Landtagswahl vor einem Jahr noch dauerpräsent waren – wo waren
sie denn alle? Wo war Catherine Kern? Der von Vielen hochangesehene Ministerpräsident
verweigerte ebenfalls die Kommunikation (er kann sichs leisten, er macht
sich wohl über eine Wiederwahl sowieso keine Gedanken mehr, in seinem hohen Alter) und
kümmert sich lieber um die einheimische Autoindustrie als um die Menschen.
Die Landesschwarzen, die die völlige Mißachtung des
Koalitionsvertrags durch Lucha ganz klar mittragen, hat man auch nicht gesehen –
ein Arnulf von Eyb zum Beispiel war nie da. Obwohl man ihn mehrfach gebeten
hatte, Stellung zu beziehen, hat er es leider vorgezogen, fernzubleiben. Wenn
es denn schon um Wahlempfehlungen oder um Konsequenzen für die Bundestagswahl geht,
sollte man trotz des Engagements des Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten die
aktive Beteiligung der Landes-CDU an dem ganzen Schlamassel nicht vergessen!
Mit
entsprechendem Widerstand durch die Landes-CDU hätte Lucha seine neoliberale und
menschenfeindliche Politik nicht durchsetzen können. Lagen etwa die Vorteile
für den Wahlkreis Heilbronn für den Minister Strobl auf der Hand?
Die SPD war gut vertreten, sowohl durch lokale Politiker
(hervorzuheben Hans-Jürgen Saknus, der immer als Vertreter der BI aufgetreten
ist und nicht als Parteipolitiker!) als auch durch „Prominenz“.
Und selbst der AfD-Abgeordnete Anton Baron hat mehrfach
gesprochen.
Ich gebe ganz sicher keine Wahlempfehlung! Aber es dürfte
zumindest klar geworden sein, wen ich ganz sicher nicht wähle. Gerade die
GRÜNEN, mit deren Großwerden auch ich politisch aufgewachsen bin, haben mich so enttäuscht, daß
ich Ihnen aus ganzem Herzen eine vierjährige Neubesinnung auf den zentralen
Inhalt von Politik, nämlich den Menschen, außerhalb des Bundestags wünsche.
Gerade auch gewisse Briefwechsel (und insbesondere Nichtbriefwechsel), die teils eine kafkaeske Absurdität aufweisen, mit
Politikern der GRÜNEN zur Krankenhausfrage haben mir gezeigt, daß diese Partei
überhaupt nicht mehr weiß, was auf den Straßen und in den Menschen vorgeht – im
teuren Anzug geht man halt scheinbar nicht mehr auf die Straße … das tut schon weh ...
Die AfD wähle ich übrigens ganz sicher auch nicht, nicht daß
mich da jemand falsch versteht.
Wie sagte bei der 33.Demonstration einer, der die Nazizeit
noch miterlebt hat, sinngemäß? „Damals, nach dem Krieg, wurde uns vorgeworfen,
wir hätten uns nicht aktiv aufgelehnt. Und das habe ich gelernt: Ich mache
meinen Mund auf!“
Und genau so soll es in einer lebendigen demokratischen
Gesellschaft auch sein! Je mehr Menschen aktiv werden und ihren Mund aufmachen,
desto besser geht es der Demokratie.
Vielleicht ist durch die Krankenhaus-Demonstrationen etwas
entstanden … etwas, was die Bürger dazu bringt, Transparenz einzufordern,
Kommunikation einzufordern, Beteiligung (oh ja, liebe Entscheidungsträger, horribile dictu, sogar das!)
einzufordern. Ich hoffe darauf!
Und ich gehe davon aus, daß das letzte Wort zum Thema
Krankenhaus noch nicht gesprochen ist … denn
es fehlt ja immer noch jegliches Konzept für das „MVZ“. Aber wenn mans mal
genau betrachtet, fehlt es ja sowieso an allem, was der Landrat uns jemals versprochen hat
…es bleibt also spannend und die BI bleibt dringend notwendig.
Dem Schreiber gebe ich voll und ganz recht. Nicht einmal bei der Wahl der Kreisräte herrschte Demokratie, 8 Kreisräte fehlten, also deren Stimme, bei jeder Wahl gibt es eine Briefwahl. Das heißt es riecht gen Himmel! Termin war 1 Woche vorher, da wußte man bestimmt, dass 8 Kreisräte angeblich im Urlaub sind, also hätte der Termin hinausgeschoben werden müssen und nicht nur 8 Tage,- aber auch das war Taktik-! Wer hat nicht mit den Bürgern komuniziert, das war der Kreisrat, sowie der Landrat, ist es da ein Wunder, dass Mißstimmung aufkommt. Da und vieles mehr verschönigt die Heilbronner Stimme wieder, wie alle Berichte, zumindest die meisten. Genauso wie viele Leserbriefe nicht veröffentlicht wurden. Ich kann nur sagen, BI kämpft weiter, denn vielleicht wird einmal mit Offenheit und Wahrheit seitens der Kreisräte und des Landrates gesprochen. Dass die Kreisräte nicht mehr gewählt werden, dürfte auf der Hand liegen, der Landrat hat fast schon sein Schäfchen im Trockenen -vielleiht in Heilbronn?
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