Ein seltsames Menschenbild

Cheshire Cat, Bildautor: Daniel Schwen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
scheint der stets grinsende Mann aus der STIMME zu haben, dessen Gesicht immer über dem Kommentar der Samstagsausgabe zu sehen ist. 

Der Mensch besteht für ihn offenbar nur aus Arbeiten und Geldausgeben - das liest man jedenfalls aus seinem heutigen Kommentar heraus. Es sei zwar "ärgerlich", daß das Krankenhaus geschlossen wird, aber was solls: Dafür gibts ja viele Arbeitsplätze und eine ganz tolle Hauptstraße - ein "Schmuckstück"!
Und der Zweck einer Stadt ist für ihn offenbar einzig der, möglichst viele Menschen zum Einkaufen anzuziehen, auch und besonders von "auswärts".

Ja, so ist nunmal das neoliberale Menschenbild: Der Mensch wird reduziert auf seinen Beitrag zum ungehinderten Kapitalfluß, zum sogenannten Wirtschaftssubjekt. Kann der Mensch das Geld nicht mehr fließen lassen, zB wenn er krank ist, dann ist das in der Tat ärgerlich, denn dann trägt er zum Kapitalfluß nichts mehr bei und kann daher in jeglicher Hinsicht vernachlässigt werden. 

Und dann wird auch der Appell verständlich: Nicht hadern, Hacken zusammen und weiterdienen Geld ausgeben!

Und wenn er weiterhin so schöne Stimmung macht, dann werden bestimmt auch die Anzeigen in der Stimme besser verkauft ... 


PS: 
Kommt einem beim Lesen des Kommentars in der Print-Ausgabe die Galle hoch, wird es in der Internetausgabe der Stimme allerdings geradezu komisch: 

Screenshot von http://www.stimme.de/hohenlohe/, 12.08.2017 gegen 12:00



Kommentare

Beliebte Posts