Pawlowsche Menschen beim Drogeriediscounter?

Wenn man seltener Gast bei einem Drogeriediscounter, der mehr als 3.700 Drogeriemärkte in sechs europäischen Ländern betreibt, ist, dann braucht man ab und zu einmal auch die Hilfe des Personals - zum Beispiel, wenn am Regalplatz des gesuchten Produkts eine "Leerverpackung" steht mit dem Vermerk, sich bitte ans Personal zu wenden. 

Offensichtlich geht der Designer der "Leerverpackung" wie selbstverständlich davon aus, daß Personal anwesend ist ... ich bin jedenfalls zweimal durch den Laden gekreuzt und erst beim drittenmal habe ich eine junge Frau in Drogeriemarktuniform gesehen. Klar, an der Kasse saß auch jemand, die war aber dank langer Schlange derart beschäftigt, daß ich nicht stören wollte - vielleicht hatte ich aber auch nur Angst vor den Leuten in der Schlange, die mich sicherlich wegen vermeintlichen Vordrängelns mit Gegenständen beworfen hätten ... 

Also habe ich die Mitarbeiterin nach dem Produkt gefragt ... und mitten in meine Frage drückt wohl die Kassiererin auf einen Knopf, es klingelt ... und schwupp ist die Mitarbeiterin fast schon im Laufschritt unterwegs an die Kasse. Irgendwas hat sie wohl in Laufrichtung noch gesagt, aber das konnte ich nicht mehr verstehen. 

Das erinnert doch stark an die klassischen Experimente zur Konditionierung - es ertönt eine Klingel und die Reaktion folgt bedingungslos und unwillkürlich. In mir drängte sich bedingungslos und unwillkürlich der Eindruck auf, daß die Zeit zwischen Klingeln und Kassenöffnung erfaßt und für eine Leistungsbeurteilung herangezogen wird.

Sorry, lieber Discounter, aber ich bin (zumindest war ich bis zu diesem Zeitpunkt der Meinung, ich sei) der zahlende Kunde und möchte ich mich von Deinen Mitarbeiterinnen nicht so behandeln lassen. Und wenns gar kein anderes Argument gibt, dann ist vielleicht der konkret kaufwillige Kunde, der dann ohne Umsatz den Laden verläßt, für Dich Grund genug, Deine Mitarbeiter nicht derart zu gängeln.

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