Und nochmal was vom Wandel

Ein bemerkens- und hörenswertes Radiofeature des SWR über das Neumühle-Gerichtsverfahren von 1949, kurz vor Inkrafttreten des Grundgesetzes, in Zweibrücken!

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Das Entsetzen über den damals offenbar allgegenwärtigen und gar nicht unterschwelligen und vor allem so selbstverständlich ausgesprochenen Rassismus von SWR-Reporter, Richter und Staatsanwalt ist den Gesprächspartnern anzumerken. 

Diesem Rassismus wollte sich selbst DER SPIEGEL nicht entziehen und bezeichnete in seiner Berichterstattung über den Prozeß zB die Jenische (bzw damals "Jänische")  Sprache als 
"ein ans Hebräische erinnerndes Zigeunerkauderwelsch"
[Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44435686.html
und verquirlt, um seine rein herkunftsabhängige Verachtung der Angeklagten  auszudrücken, in unnachahmlicher Weise gleich zwei Gruppen, die im 3.Reich verfolgt und verhaßt wurden - der Stürmer-gewohnte Leser wird die Botschaft schon verstanden haben, damals ... 

Heute wäre so ein offen zur Schau gestellter Rassismus nicht mehr vorstellbar

Man kannte zwar 1949 das Wort "Framing" noch nicht, wohl aber die Methoden ... 

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