Am letzten Tag ....

im Künzelsauer Krankenhaus.

Die Mitarbeiterin an der Rezeption weist mir den Weg zu meinem Behandlungsraum. 

Ich gehe durch fast menschenleere Gänge, nur ab und zu jemand, der mit einem Wagen, der mit Kisten, Kasten und manchmal Akten bestückt ist, nach unten fährt und wenig später mit leerem Wagen zurückkommt. Einer bringt noch mehr gefaltete Umzugskisten nach oben. 


Überall in den Räumen, in die man einen schnellen Blick werfen kann, stehen Kisten mit Material herum.

Eine Krankenschwester und ein Arzt, die sich auf dem Flur begegnen, fallen sich fast weinend um den Hals.

Eine Patientin, die im Warteraum neben mir sitzt, erzählt, daß ihre Eltern hier in Ruhe und Würde gestorben seien. Und schimpft auf die Politik, denn ein Krankenhaus müsse gar keine Gewinne schreiben. Und faßt die wirtschaftlichen Folgen für Künzelsau zusammen.


In der Endoskopie brennt noch Licht.

Der "letzte Patient" war gerade fotografiert und verabschiedet worden, als ich auch gehe. 


Draußen steht die Mitarbeiterin von der Rezeption und raucht eine letzte Zigarette. 

Ende. 
Hier wird nie wieder jemand aufgerufen. 

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