Fahr mit dem ÖPNV, da wird was geboten

Zumindest in der großen Stadt, wo es sogar eine U-Bahn gibt. 

Sitz ich also nichtsahnend da und betrachte die Plakate, die zum Nachdenken auffordern,  als im recht vollen Zug einer beim Einsteigen "Platz, wir brauchen Platz" ruft. Gleichzeitig steht der mir gegenüber Sitzende auf - offenbar hat er jemanden entdeckt, der den Sitzplatz nötiger hat als er selbst. Kurz darauf hört man eine Stimme "Du hast meine Frau berührt". Und es ging dem freundlichen Herrn an den Kragen ... aber der war nicht dumm, der Mann: Er ist auf die Anwürfe einfach nicht eingegangen und hat sein Gegenüber einfach so lange mit der Frage "Mit wem spreche ich?" gelöchert, bis der einen Vornamen preisgab, worauf konsequenterweise "Und der Nachname?" folgte ... bis er auch den preisgegeben hat. Zwischendurch immer wieder das Lamento "Der hat meine Frau berührt", aber nach anfänglichem Interesse der Mitfahrer wendet sich die Stimmung und der arme Ehemann bekam aber sowas von Desinteresse ... bis er recht kleinlaut seine Frau am Ärmel geschnappt und beim nächsten Halt aus dem Zug gestiegen ist. Ich gehe davon aus, daß die beiden noch nicht am Ziel waren. Da hat wohl einer sein Gesicht verloren ...

Derweil am anderen Ende der Bahn eine farbige Frau mit amerikanischem Akzent, die anfängt zu predigen. Nicht sehr lange, bis es auch an diesem Ende den Mitfahrern zu bunt wird und sie anfangen zu murren und der Frau klarzumachen, daß sie ihre Predigten daheim halten könne, man sei nicht interessiert. Naja, die Wortwahl war doch ein wenig anders. Ein letztes Aufbäumen, der HErr hätte aber doch die Mission befohlen, "auch in diesem Zug" (die Bibelstelle wüßte ich gerne, wo der HErr das Predigen in U-Bahnen befiehlt), aber auch das half nichts. Und so stieg sie an derselben Haltestelle wie die beiden anderen aus - da konnte sie dann den anderen Herrn bepredigen.

Kurz noch nachgedacht, dann aber doch sitzengeblieben ...  

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