Wo wir gerade bei der "Aufmerksamkeitsökonomie" waren

Kaum hat Scheuer gemerkt, daß er in Vergessenheit geraten ist, meldet er sich zu Wort und überrascht alle, inklusive dem Münchner OB mit seinem Vorhaben, einfach mal so 500 Mio für ein "Deutsches Zentrum Mobilität der Zukunft" - blöde Abkürzung DZMZ, das klingt echt wie RTL - in München auszugeben. Abgesehen davon, daß es seit Jahrzehnten Aufgabe jedes Verkehrsministers gewesen wäre, sich um die Mobilität der Zukunft Gedanken zu machen, warum eigentlich ausgerechnet München? Klar: Weil man da schon heute so schöne Autos baut - er selber mag ja die Autos aus München auch so gern und fährt den 745er, den schmutzigsten Dienstwagen aller Bundesminister.

„München als großer IT-Standort, Automobilstandort und vielen Forschungseinrichtungen ist ideal für das Vorhaben“

Für ein Zukunftsmobilitätszentrum wäre möglicherweise jeder Standort besser geeignet als ein Automobilstandort, etwa ein Landkreis, in dem man ohne Auto ganz schlechte Karten hat. 
... wie zB der Hohenlohekreis. 

Dort, in München, soll unter anderem erforscht werden, wie an Bahnhöfen künftig Flugtaxis landen können - dann könnte man ja den Flughafen Kassel-Calden wählen, da herrscht wenigstens kein störender Flugverkehr und der Bahnhof Wilhemshöhe ist auch weit weg von menschlicher Besiedlung und könnte relativ gefahrlos angeflogen werden. Aber nein, es muß München sein, denn 

Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München ... mit zehn Minuten, ohne, dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen ... am ... am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug. 

Damit hat sich Scheuer endgültig einen Job gesichert, den ihm keiner mehr streitig machen kann:  Hofnarr der Kanzlerin.

(Nein, das letzte Zitat stammt natürlich nicht von Scheuer, das bekommt nur ein wahrer Großmeister des absurden Humors hin, das würde Scheuer gar nicht schaffen. Eigentlich tut man Stoiber Unrecht, wenn man Scheuer seine Sprüche zuschreibt. Ich bitte daher vielmals um Entschuldigung.)